Förderpreis der BERLIN-CHEMIE AG
Seit sieben Jahren fördert der SilverStar soziales Engagement
240 Bewerbungen aus Verbänden, Kliniken, Praxen und Unternehmen. 22 sozial engagierte Preisträger. 175.000 EUR Preisgeld zur Förderung innovativer Ideen. Der von der BERLIN-CHEMIE AG ausgeschriebene Förderpreis SilverStar konnte in den vergangenen sieben Jahren Einiges bewegen. Am 29. Mai präsentierte das Berliner Pharmaunternehmen im Rahmen des Diabetes Kongresses 2019 eine Zwischenbilanz der ausgezeichneten Projekte. Darin wird deutlich: Die Förderung hat nachhaltig gewirkt und die Preisträger-Projekte langfristig vorangebracht.
„Soziales Engagement fördern und ältere Menschen mit Diabetes unterstützen – das ist das Motto des SilverStar Förderpreises.“ Mit diesen Worten leitete Dr. Rainer Kern, Vorstand bei der BERLIN-CHEMIE AG, die Abendveranstaltung ein. Seit der Erstauszeichnung im Jahr 2011 vergibt die BERLIN-CHEMIE AG jedes Jahr den SilverStar-Pokal an Projekte, die zu einer besseren Versorgung von älteren Menschen mit Diabetes beitragen.
Schätzungen zufolge leiden in Deutschland circa 4 Millionen Menschen ab 65 Jahren an einem Diabetes, Tendenz steigend [1]. Die Behandlung hochbetagter Menschen mit Diabetes ist eine Herausforderung, da mit dem fortgeschrittenen Alter auch andere Erkrankungen wie z.B. Demenz die Therapie erschweren können. Ältere Menschen wünschen sich aber nicht nur eine adäquate Behandlung, sondern auch Unterstützung, Verständnis und Nähe. „In unserer leistungsorientierten Gesellschaft haben Effizienz und Wirtschaftlichkeit den höchsten Stellenwert. Das Zwischenmenschliche bleibt da leider manchmal auf der Strecke und das geht dann auch zu Lasten des Patienten“, so Jurymitglied Dr. Martin Lederle, Ahaus. „Deshalb ist es in der heutigen Zeit wichtig, Projekte zu fördern, die sich für unsere ältere Gesellschaft stark machen, in dem sie z.B. die Behandelnden mit ihren Ideen in ihrer Arbeit unterstützen“, ergänzte Jurymitglied PD Dr. Matthias Frank, Neunkirchen. Nach sieben Jahren sei es Zeit innezuhalten und sich zu vergegenwärtigen, welche Werte der SilverStar vermittele, warum soziales Engagement für Senioren gerade in der heutigen Gesellschaft nach wie vor eine wichtige Rolle spielt und wie der Förderpreis zur Versorgung von älteren Menschen beitragen konnte.
„Statt der üblichen Preisverleihung wollen wir deshalb dieses Jahr aufzeigen, welchen Impact der SilverStar auf die Projekte der vergangenen Jahre hatte“, so Juryvorsitzender PD Dr. Dr. Andrej Zeyfang, Ostfildern-Ruit. In den vergangenen Jahren wurden die unterschiedlichsten kreativen und innovativen Ideen gekürt u.a. eine intelligente Schuhsohle, der Diabetes-Assistent auf dem Handy und ein Bewegungsgerät für Altenheime.
Drei ehemalige Preisträger nahmen an der Abendveranstaltung teil. Nach einem filmischen Porträt ihrer Projekte berichteten sie von der ersten Idee, über die Realisierung bis zur Auszeichnung und darüber hinaus.
Die süße des Lebens (2011)
Das vom Galli Businesstheater und der Cura Unternehmensgruppe initiierte Theaterstück „Die süße des Lebens“ hilft Hürden abzubauen und zeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Betroffenen ist. Das Preisgeld in Höhe von 7.500 EUR wurde dazu verwendet, weitere Aufführungen zu finanzieren. „Das Stück hat sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Wir wurden für Kongresse von Diabetologen und Verbänden gebucht. Wir touren damit immer noch durch ganz Deutschland…“, so Projektleiterin Marion Martinez. Die Theatergruppe bietet jetzt auch ein Stück zum Thema Lebensende und eines zur Demenz an. Anfragen für Vorführungen können an gestellt werden.
Informations- und Arbeitsunterlage (2012)
Irene Feucht, Diabetesberaterin DDG, entwickelte das Schulungsprogramm SGS weiter. Ihre Vorlage „Sichere Insulin-Injektion auf einen Blick“ führt ältere Patienten in einfachen Schritten durch den richtigen Ablauf der Insulin-Injektion. Heute liegt die Informations- und Arbeitsunterlage in ganz Deutschland in den Arztpraxen. „Die BERLIN-CHEMIE AG hat meine Idee aufgegriffen, die Vorlage weiterentwickelt und in ganz Deutschland in den Arztpraxen verteilt. Ich bekomme bis heute positives Feedback“, so Feucht.
Individualisierte Sketchnotes: Erste-Hilfe-Diabetesberatung (2015/2016)
Die Diagnose Diabetes stellt Betroffene vor Herausforderungen: Blutzucker messen, Insulin spritzen oder das Vermeiden von Hypoglykämien. Um die komplexe Diabetestherapie hochbetagten Menschen einfach und verständlich erklären zu können, entwickelte Marlen Harms, Diabetesberaterin DDG, die Sketchnotes, illustrierte Anleitungen zur Ersten-Hilfe-Diabetesberatung. „In den letzten Jahren wurde ich von verschiedenen Diabetesqualitätszirkeln eingeladen, um Sketchnotes vorzustellen. In Rheine und in Regensburg an den Gesundheitsakademien ist dies inzwischen eine Unterrichtseinheit“, erzählte Harms erfreut.
Bei den drei Projekten handelt es sich um herausragende Beispiele für soziales Engagement für ältere Menschen und dafür, wie zunächst „einfach“ scheinende Ideen eine große Wirkung entfalten können. Denn soziales Engagement hat viele Facetten: seien es Tools zur Unterstützung von Behandelnden, Schulungsprogramme, Bewegungsgeräte, Aufklärungsaktionen oder Beratungsangebote – sie alle tragen dazu bei, die Versorgung von älteren Menschen mit Diabetes zu verbessern.
„Wir bedanken uns bei allen ehemaligen Preisträgern und den vielen Bewerbern, die sich für den SilverStar über die Jahre hinweg beworben haben“, schloss Zeyfang die Veranstaltung. „Sie leisten einen wertvollen Beitrag für unsere älteren Mitbürger. Dieses soziale Engagement ist das, was der SilverStar verkörpert.“
SilverStar 2020 – Gemeinsam neue Wege gehen
Auch im nächsten Jahr wird der SilverStar ausgeschrieben. Diesmal unter einem neuen Motto. Mit dem Themenschwerpunkt soll eine bestimmte Seniorengruppe ins Auge gefasst werden, die in den vergangenen Jahren etwas unterrepräsentativ war. Weitere Informationen folgen zeitnah unter:
www.silverstar-preis.de
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Quelle
Abendveranstaltung der BERLIN-CHEMIE AG im Rahmen des Diabetes Kongresses 2019 (DDG) am 29. Mai 2019 in Berlin
[1] Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2019, S. 146